Trauerweide am See

Emma musste den ganzen Tag über das Treffen mit James nachdenken. Er war der wahnsinn. Jemand wie ihn hatte sie noch niemals kennengelernt. Klar, da war Luca, aber es war mit ihm auf einer komplett anderen Ebene. James ging Emma nicht mehr aus dem Kopf. HOffentlihc war er wirklich so wie sie ihn kennengelernt hatte, und würde sich nicht als Arsch entpuppen. Irgendwann müssten er und Luca sich richtig kennenlernen. Emma wusste wie Luca auf Typen reagierte, die was von Emma wollten. Sie hoffte, dass sich Luca und James verstehen würden, dass Luca sich zusammenreißen würde. Heute hatte sie keinen der Jungs bei sich, sondern war alleine am See, ein Ort an dem man super nachdenken konnte. Emma liebte den See und die Ländereien von Hogwarts. Bislang wurde sie noch nicht erwischt, wenn sie sich nachts rausschlich.

Ich schlich mich lautlos hinter der Weide an Emma ran, ein breites Grinsen auf meinem Gesicht. Als ich ganz nah hinter ihr war, näherte ich mein Gesicht ihrem Ohr. "BUH" sagte ich laut und musste mich dann sofort vor lauter Lachen auf den Boden setzen. Ich liebte dieses Buh-Spiel, vor allem weil ich dabei immer gewann. Einen Werwolf konnte man eben nicht erschrecken, das war quasi unmöglich.

Emma zuckte auf einmal zusammen, als ein lautes BUH an ihrem Ohr erklang. Sofort wusste sie, dass es Luca war, der sie erschreckt hatte, nicht nur weil er sich sofort danach zu erkennen gab, sondern einfach weil sie seine Stimme im Schlaf erkennen würde. "Oh man, Luca!" sagte Emma grinsend. Sie knuffte ihm in die Seite, aber wehtun konnte sie ihm nie, er merkte es wahrscheinlich nicht mal dass sie ihn berührt hatte. "Willst du, dass ich irgendwann an einem Herzinfarkt sterbe?" fragte sie ihn gespiel vorwurfsvoll und sah ihn an. Heute konnte ihr allerdings nichts die Laune verderben, Emma war seit langem mal komplett glücklich und das sah man ihr auch an.

"Nein nein keine Sorge. Zur Not wirst du von mir wiederbelebt" Ich grinste sie an und musterte sie dann lange und ausgiebig. "Warst du beim Friseur oder so? Du siehst so verändert aus heute. Irgendwie....strahlst du so. " überlegte ich und fing dann an, an ihrem Gesicht rumzuziehen. Nach einer Weile nickte ich und liess ihr Gesicht los. "Ok. Wie heisst er?" fragte ich sie ernst und verschränkte die Arme.

Bei dem Gedanken daran, wie Luca Emma versuchte wiederzubeleben, musste die Hufflepuff grinsen. Selbst bei sowas konnte sie nicht ernst bleiben. Luca und sie hatten auch einfach immer zu viel Spaß zusammen. Dann meinte er, sie würde so verändert aussehen, strahlen... Emma hatte sich fest vorgenommen nacher in den Spiegel zu schauen, sich strahlen gesehen hatte sie bislang noch nie. Dann tastete Luca ihr Gesicht ab, und Emma drehte den Kopf weg, sie hasste es wenn ihr jemand ins Gesicht packte, trpotzdem musste sie leicht lachen. "Vielleicht hab ich einfach einen guten Tag.." meinte sie.Dann aber wurde Luca ernster, er verschränkte die Arme und sah sie an. Wie er heißt...das war die erste Frage. Luca kannte Emma so gut, dass er genau wusste, dass es an einem Jungen lag. Okay, dann war es nun also soweit, und Emma musste ihm von James erzählen. "Okay, er heißt James." sagte Emma und sah Luca an. "James Evans, Gryffindor."

Ich dachte nach und lehnte mich gegen den Baumstamm. "Evans....... Evans..... hmm.." ich überlegte und runzelte die Stirn. "Ouh jaa. So ein blonder..oder hellbrauner ne? Schüchternes Lächeln, einschmeichelnde Stimme. Ja, den kenn ich vom Sehen" Ich sah sie zweifelnd an. Auf so Leute stand Emma? Das hätte ich nicht gedacht, aber Emma war immer für eine Überraschung gut. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie Evans und sie sich unterhielten. Irgendwas passte da nicht. Oder passte mir selber etwas nicht?

Als Luca James beschrieb, nickte Emma einige Male. "Ja genau, das ist er." sagte sie zustimmend als Luca fertig war. Bislang alles gut. Luca hatte nicht so reagiert, wie sie es erwartet hätte. Eigentlich wäre nun der Teil dran, in dem Luca ihr erzählte, was James für ein Spinner wäre, dass sie nicht zusammenpassen würden und sowas eben. Vielleicht käme der Teil ja auch noch, wenn Luca wüsste, dass Emma James wirklich richtig mochte. Aber das würde sie jetzt noch nicht sagen. Erstmal hieß es abwarten. "Kennt ihr euch denn?" fragte sie ihren besten Freund und sah ihn an. "Wieso schaust du denn jetzt so zweifelnd?" fragte sie direkt hinterher, denn sein Blick war ihr nicht entgangen.

"Kennen? Ne so würde ich das nicht sagen. Ich hab ihn nur öfter beim Grübeln oder Hausaufgaben machen gesehen. Mehr nicht." erklärte ich und zuckte mit den Schultern. Was sollte ich auch groß sagen? Aber eins war sicher. Ich würde ihn ausquetschen wie eine Zahnpasta Tube. Bis der letzte Tropfen seiner Geheimnisse und Macken vor mir lag. "Hä? Zweifelnd? Ich? Neiiin. Ich doch nicht. Ich bin mir nur unsicher ob er zu dir passt. "

Emma verdrehte leicht die Augen. "Du bist dir immer unsicher, was andere Typen betrifft." sagte sie und lächelte leicht. "Naja, bei den Anderen hattest du aber immmer recht." gab sie zu, denn keine ihrer Beziehungen war die richtige gewesen. Entweder waren die Jungs einfach nur unreif, viel schlimmer als Emma, oder sie waren Arschlöcher, die sie hintergingen oder sonstwas taten. Aber bei James war es vielleicht nicht so. "Ich glaube bei ihm ist es anders." sagte Emma und sah Luca an. Dass sie bei fast jeder Entscheidung auf seine Meinung zählte, wusste er genau. Luca war einfach der, den Emma wegen alles fragte, und auch weiterhin immer fragen würde. OHne ihn konnte sie keine Entscheidung fällen.

"Jaaa..allerdings, Ich habe immer Recht." Ich hob die Augenbrauen und senkte den Kopf. "Du glaubst bei ihm ist es anders? Emma das hast du bei jedem gesagt. Und was kam raus? Tränen, noch mehr Schokolade, und hin und wieder ein Besäufnis." vielsagend sah ich sie an und legte den Kopf schief. "Ich leuchte den Typ mal durch wenn er mir über den Weg läuft. Innerhalb von zwei Minuten mit ihm kann ich dir sagen was er ist. Und das wird wie bei all den anderen das selbe Ergebnis sein: nicht gut genug" sagte ich und wühlte in meiner Hose nach meiner Zigarettenpackung. Den Umhang hatte ich im Gemeinschaftsraum gelassen, die Ärmel vom Hemd waren hochgekrempelt, und die lächerliche Krawatte gelockert. Ich hasste die Uniformen.

NIcht gut genug für sie? Emma sah Luca an. "Vielleicht ist es eher umgekehrt." sagte sie und verzog kurz das Gesicht. "Vielleicht sind sie zu gut für mich." vermutete Emma. Es konnte nicht sein, dass es jedesmal an den Jungs lag wenn die Beziehung kaputt ging. Es musste bei ihr liegen. Als Luca dann meinte, er würde James mal durchleuchten sah Emma schnell auf. "Nein." sagte sie sofort. "Luca, lass das. Er soll nicht sofort wieder verschreckt werden." sagte Emma und hoffte Luca würde es verstehen. "Außderdem kann ich mir schon ganz genau vorstellen, was du dann sagst. Nämlich dass wir nicht zusammen passen, dass er der Falsche für mich ist. Aber Luca, wenns nach dir geht, ist keiner der Richtige für mich." sagte sie und sah ihren besten Freund an.

"Niemand ist zu gut für dich" sagte ich imbrünstig und schüttelte den Kopf."Und ich sag ihm nichts in der Art, Ich stelle ihm nur ein paar Fragen, ganz unauffällig. Keine Angst. Er wird nichts merken." beschwichtigte ich sie und machte mir die Zigarette an, die ich seit guten fünf Minuten in der Hand gehalten hatte. "Also... wie ist er so? Wielange kennt ihr euch?"

"Dann mach was du machen musst, aber ich will es nicht wissen." sagte Emma, denn sie wollte James schließlich nicht aushorchen, sondern Luca. "Ich kenne ihn erst seit heute Nacht." berichtete sie. "Ich war auf der Brücke, und auf einmal war er auch da, und dann sind wir ins Gespräch gekommen. Er ist ganz nett, keine Ahnung ich versteh mich selber nicht, ich hab noch nie auf Anhieb jemanden irgendwie so gut gefunden." sagte Emma und dachte an die Nacht zurück. "Er ist ganz ruhig, manchmal wirkt er allerdings auhc seltsam, aber im nächsten Moment ist er wieder so lieb und nett.." Emma wurde nicht wirklich schlau aus James, aber er war interessant.

Ich hörte ihr zu und je mehr sie erzählte, desto höher wanderte meine rechte Augenbraue. Das hörte sich alles ziemlich merkwürdig an, und ganz und gar nicht wie der perfekte Freund für Emma. Meine beste Freundin sollte jemanden finden, der alles für sie tat. Der sich den Arm für sie abhacken lassen würde. Ich legte meinen Arm um Emma und schwieg. Was sollte man dazu noch sagen?

Und nun war es wieder mal eine der Situationen, in der man nicht sprechen musste, denn es reichte, wenn man einfach nur sich hatte. So wie es bei Luca und Emma immer reichte. Luca legte den Arm um das Mädchen und Emma lehnte sich wie so oft bei ihrem besten Freund an. Dass James in seinen Augen nicht gut genug für Emma war, wusste sie jetzt schon. Allerdings hatte sie anders als sonst ein Gefühl wie noch nie. Auch wenn Luca meinte, dass sie das immer sagte, aber es war nicht so. Schweigend saßen die besten Freunde nun am See, und sahen in die Ferne...

Ich seufzte und zog an meiner Zigarette und lehnte meinen Kopf an den Baumstamm. "Mensch Emma. Ich hoffe du hast dir das gut überlegt mut James und so. Ob dir dieser eine Tag reicht, zu entscheiden, ob er anders ist als die anderen." gab ich zu bedenken und machte kleine Rauchkringel in der Luft.

Nun sie hatte ja gesagt nach dem Treffen auf der Brücke. Ich hatte mich riesig auf den nachfolgenden Tag gefreut. Beinahe hätte ich sogar meine Rachepläne vergessen. Das war auch etwas was mich beunruhigte, mich aber keinesfalls davon abhielt mich mit Emma zu treffen. Ich ging also nach dem Unterricht runter zum See. Mein Ziel war die Trauerweide die an einem Seeufer stand und eigentlich recht schön anzusehen war. Das Wetter war einigermaßen okay und nicht zu heiß oder zu kalt. Ein paar Sonnenstrahlen kamen durch. Alles in allem eigentlich rundum gut. Doch als ich mich der Trauerweide näherte bemerkte ich, dass Emma nicht alleine dort stand. Nein sie hatte jemanden dabei. Das senkte meine Laune irgendwie erheblich. Als ich dann noch erkannte wer das war, hatte ich schon fast keine Lust mehr, ich ging, Emma zu liebe trotzdem weiter und versuchte ein Lächeln. Aus meinem Mund kam eine Art schüchternes "Hallo." In die runde. Dann blieb mir nichts anderes als einfach abzuwarten.

Durch einen Rauchkringel sah ich, wie sich eine Gestalt näherte. Erst mit beschwingten Schritten, dann zögerte die Person kurz und ging dann weiter auf uns zu, jetzt aber eher mit unterdrücktem Missmut. Ich sah ihm entgegen und musterte ihn von oben bis unten. Hängende Schultern, ein fahles Gesicht, merkwürdige Augen und eine schlacksige Statur. Das sollte Emmas Traummann sein? Ich zog an meiner Zigarette und wartete bis er sich ein >>Hallo<< über die Lippen gequält hatte. Ich grinste und nickte gönnerhaft. "Hi" gab ich zurück und sah dann zweifelnd zu Emma. Das war also ihr neuer Macker.

Als auf einmal eine Stimme erklang die Emma kannte, sah sie auf und merkte dass James da war. Sofort setzte sie sich gerade hin und befreite sich aus Lucas Umarmung. Verlegen grinste sie James an. "Hey James." sagte sie und freute scih total ihn zu sehen. Nur, wie sollte man sich verhalten, wenn der beste Freund und der vielleicht feste Freund aufeinander trafen? Luca blieb cool, der sagte ganz locker hi, aber James schien unsicher zu sein. Emma beobachtete Beide und sagte lieber ersmtal nichts mehr.

Dieser Luca schien ja ganz viel von sich zu halten. Wie er mich anschaute. Wie so ein Checker. Und so einen besten Freund hatte Emma? Ich wusste schon von dem Moment an, dass ich den Typen wahrscheinlich nie gut leiden können würde. Aber ich musste es Emma zu liebe tun. Zur begrüßung umarmte ich Emma dann einfach und grinste ein wenig. "Na was macht ihr?" Fragte ich einfach, weil mir nicht wirklich etwas besseres einfiel. Sollten die doch erzählen und ich hörte zu. So entwickelte sich mit Sicherheit ein anregendes Gespräch. Ich hoffte für Luca, dass er mir nicht auf die Nerven ging....

Ich beobachtete genau wie sich dieser James in Emmas Gegenwart verhielt. Immer noch der schüchterne blasse Junge den ich schon vom Gemeinschaftsraum kannte. Aber ich konnte ihm nichts abgewinnen. Meiner Meinung nach war er ein merkwürdiges Kerlchen, ein Losser, ein Nichtskönner. Emma hatte tatsächlich was besseres verdient, genau wie ich es ihr prophezeit hatte. Ich drückte meine Zigarette am Boden aus und hob eine Augenbraue.

Emma sah kurz zwischen Luca und James hin und her, dann erwiderte sie die Umarmung von James und lächelte. "Wir chilln nur ein bisschen. Wie war dein Tag?" wollte sie wissen und stellte sich neben James. Sie warf Luca einen vielsagenden Blick zu der soviel bedeutete wie "sei nett", denn der Blick von Luca war schon nicht so nett...

Ich betrachtete Luca argwöhnisch und ließ den Blick auf ihm beruhen, während ich mich aus der Umarmung mit Emma löste. Ich ließ den Blick auch bei Luca, als ich Emma auf ihre Frage antwortete. "Ach nicht besonders. Unterricht und Hausaufgaben und so." Erklärte ich und überlegte dann, was ich noch sagen konnte. Vielleicht konnte ich Luca ja irgendwas aufstachelndes Fragen, denn mir gefiel seine Art ganz und gar nicht. "Und Luca? Was hast du so gemacht? Du rauchst oder? Also ich finde ja rauchen eher fragwürdig hier in Hogwarts, aber ist ja deine Lunge." Ich setzte ein unschuldiges Lächeln auf und wrtete sehr gespannt auf Lucas Reaktion. Ich hoffte, dass der Satz in etwa angekommen war.

Ich stand auf und fuhr mir durchs Haar, bevor ich mich dicht vor James stellte und auf ihn herabblickte. "Du bist ziemlich vorlaut, Evans. Ich sags dir gleich. Ich mag dich nicht. Und jaaa ich rauche, was willst du machen? Willst du petzen gehen? Das würde Emma sicher imponieren. Also piss mir nicht ans Bein, dann lass ich dich ganz, kappiert?" Ich lächelte ihn an und wartete auf seine Reaktion. Wenn er zu weit gehen würde, würde ich mir das nicht gefallen lassen. Hier gab es nur ein Alphatier. Und das war ich.

Emma ging zu Luca und packte ihm am Arm, um ihn ein bisschen zurückzuziehen von James, damit es keinen Streit gab. "Jungs, is doch schon gut." sagte sie leicht genervt, sie hasste es, wenn es Stress gab, vor allem aber hasste sie es, wenn Luca ihren Freund bedrohte. Dass es James war,d er hier angefangen hatte, war auch der Hufflepuff bewusst. "Ich denk ich geh lieber, ich muss noch Hausarbeiten machen." sagte Emma, sah noch mal Beide an, und ging. Was die Jungs aus der Situation machten, war ganz ihnen überlassen.