Versteckte Bank im Innenhof

Und schon wieder war ein Wochenende vorbei. Emma hasste es, wenn der Montag vor der TÜr stand. Dann hieß es wieder, lernen und Hausarbeiten. Snape und die restlichen Lehrer wurden immer strenger, was sowas anging. Dabei wollten die Schüler hier einfach nur ein bisschen Spaß haben. Am Wochenende war anscheinend Bella hier in der Schule. Davon hatte Emma mal wieder nichts mitbekommen. Immer verpasste sie ihre Zwillingsschwester. Und Des sah sie auch beinahe gar nicht mehr. Schon komisch, wenn man doch verwandt war. Wo sich Emmas bester Freund wieder rumtrieb, war die nächste Frage. Eigentlich sahen sie sich jeden Tag, wenn sie nichts zutun hatten. Ohne ihn konnte Emma schon gar nicht mehr. Er war ihr bester Freund, vielleicht ja sogar ein bisschen mehr. Wenns so war, wollte Emma sich das allerdings nicht eingestehen. Ihren besten Freund wollte sie nicht für einen Flirt oder sowas verlieren.. Sie setzte sich auf die Bank im Innenhof und naschte ein paar Weingummies. Emma wäre nicht Emma, wenn sie nicht ständig irgendwas naschen würde.

Ich kam mehr oder minder aus dem Schloss rausgestolpert. Bis zum Mittag hatte ich geschlafen, weil Levi und ich mal wieder einen zuviel getrunken hatten gestern abend. Mit hämmerndem Kopf versuchte ich mich in der Dämmerung zu orientieren und ging über den Hof. Auf einmal fielen mir braune Locken auf, deren Besitzerin auf einer Bank saß. Lächelnd ging ich zu ihr und setzte mich neben sie. "Hey Emma" grüßte ich sie und stubste sie in die Seite.

Als Emma keine Lust mehr auf Weingummi hatte, wandelte sie es einfach in Schokolade um. Wie praktisch Zauberein einfach war. Sie hörte Stimmen am See. Irgendwelche Ravenclaws, die dort rumturtelten. Emma beobachtete sie ein wenig, als sie plötzlich andere Geräusche wahrnahm. Dann erklang eine bekannte und vertraute Stimme. Luca war da. Emma grinste ihn an, als er sich neben sie setzte und ihr in die Seite stubste. "Luca, hey." sagte sie leise und sah nun nocheinmal zum See hinüber. Doch dann sah sie ihren besten Freund wieder an. "Wie siehst du denn aus? Habt ihrs wieder zu bunt getrieben gestern?" fragte sie ihn und musste sich ein lachen verkneifen. Luca und sein Bruder machten anscheinend gern mal einen drauf Samstags.

"Jaa.. du kennst ja Levi. Immer auf einen Wettkampf aus. Aber ich hab gewonnen. Er hat drei Stunden gekotzt heute" Ich musste lachen und sah mich kurz misstrauisch um, bevor ich mir eine Zigarette anmachte. Genüsslich zog ich dran und sah Emma wieder an. Was sollte man dazu noch groß sagen? Wenn mein Zwillingsbruder und ich einen draufmachten, endete einer von uns immer vor einem Klo.

Emma hörte ihrem besten Freund zu und sah ihn dabei an. Sie könnte ihm immer stundenlang zuhören, wenn er was erzählte. Egal was es war. "Ihr hättet mich ruhig mitnehmen können, ich war um zehn im Bett." sagte sie schließlich als Luca fertig erzählt hatte. Sie hatte sich am Samstag tierisch gelangweilt, denn Des war nicht da, Luca nicht und sonst auch keiner ihrer Freunde. Alle hatten was vor und keiner hatte ihr Bescheid gesagt. Sie hörte ein lachen vom See, und so wanderte Emmas Blick wieder zu dem Pärchen. Sie schienen glücklich zu sein. "Sieh mal die Turteltäubchen dort drüben." sagte Emma grinsend und deutete auf die Ravenclaws, bevor sie sich ein weiteres Stückchen Schokolade nahm.

"Machen wir nächstes Mal, okay?" schlug ich vor und zwinkerte ihr zu. Dann runzelte ich die Stirn und sah ebenfalls zu dem Pärchen. "Igitt.. glückliche Pärchen nerven ja sowas von ab" sagte ich mit meiner besten schwulen Stimme und seufzte theatralisch. "Ekelhaft" . Ich zog wieder an meiner Zigarette und sah mich um. Ansonsten war kaum noch was hier draussen los.

Das war mal wieder eine typische Lucareaktion. "Wann wirst du endlich erwachsen?" fragte Emma ihn lachend und knuffte ihm in die Seite.Irgendwann sollte man daran denken auch mal den Menschen zu finden, mit dem man sein Leben verbringen wollte. Emma hielt schon länger Ausschau danach. Luca scheinbar nicht. Wahrscheinlich wollte er einfach immer nur mit Levi an den Wochenenden feiern gehen und niemals ne feste Bindung eingehen. Bei Emma sah das Anders aus. Sie wollte irgendwann heiraten, Kinder haben und ein normales Leben führen. Einfach glücklich sein. Es war langweilig draußen, aber Emma hatte auch keinen Schimmer was sie nun tun könnten. Vielleicht Snape streiche spielen? Aber die letzte Strafarbeit war Emma genug gewesen. "Was machen wir jetzt?" fragte sie ihn und aß weiterhin Schokolade.

Ich schnappte mir etwas von ihrer Schokolade und kaute nachdenklich. "Hm.... keine Ahnung,. Schlag was vor" sagte ich nachdem ich geschluckt hatte und nahm mir direkt das nächste Stück Schokolade. Ich mochte sowas wie hier total gerne. Einfach nur mit Emma hier sitzen, Schokolade essen und Mist bauen. Und Emma war sowieso meine beste Freundin, die eine und einzige.

Emma saß nun dort neben Luca und langsam aber sicher fing es an zu regnen. Emma zauberte einen unsichtbaren Regenschutz über sich und Luca. Ein paar mal blitzte es auch, es war ein weitentferntes Gewitter. Das machte nichts. Emma und Luca waren immer draußen, davon konnte ein kleines Gewitter sie auch nicht abhalten. Die Hufflepuff sah nochmal zu dem Pärchen rüber. "Wir könnten die irgendwie verarschen." sagte Emma und grinste bei dem Gedanken breit. SCheiße baun. Das war eine ihrer Lieblingsachen. Zusammen mit Luca konnte man einfach gut irgendwas anstellen. er machte sowieso beinahe jeden MIst mit. Emma war früher immer schüchtern und ängstlich. Aber durch Luca hatte sie erst gelernt richtig Spaß am Leben zu haben. "Was meinst du?" fragte sie ihn und sah ihn an.

Aufmerksam sah ich sie an und meine Augen blitzten auf. "Was schwebt dir denn vor?" fragte ich sie und legte den Kopf schief. Bei verarschen war ich eigendlich immer ganz vorne dabei. Einige störte das zwar, aber mir war das egal.

"Geh hin und tu so als wärst du mein Freund, und dass ich mit dem Typen dort eine Affaire hätte." begann Emma zu erzählen. "Mach ihm voll die Szene, und ich spiel mit, und tu so als würde ich ihn ach so sehr lieben, und bin ganz entsetzt dass er mit einer Anderen dort steht." sagte sie und freute sich schon auf das Bevorstehende. Dass die Beziehung der anderen Beiden dadurch in die Brüche gehen könnte, bedachte sie nicht, oder vielleicht war es Emma auch egal. Sie dachten nie über Konsequenzen nach, wenn sie Streiche spielten. "Bist du dabei?" fragte sie ihn und sah ihm in die Augen.

Ich musste lachen und nickte. "Aber klar Zuckerschnäuzchen." Ich zertrat meine Zigarette auf dem Boden aus und stand auf. "So dann wollen wir mal" Mit gestrafften Schultern und wildem Blick schritt ich auf das Pärchen zu und packte den Typen am Kragen, und zog ihn daran hoch auf die Beine. Er war kleiner als ich, aber das war auch keine Kunst. "Sag mal, hast du sie noch alle du halbes Hemd? Was machst du meine Freundin an?!" schnauzte ich los und schüttelte ihn leicht hin und her

Emma wartete ein bisschen und lief dann Luca mit einem gespielt ängstlichem Gesichtsausdruck hinterher. "Luca! Lass ihn sofort los!" sagte sie und zog an dem Jungen bis er wenigstens wieder auf dem Boden stand. Emma stellte sich neben dem entsetzt blickenden Ravenclaw und sah ihn und Luca abwechselnd an. "Lass uns einfach in Ruhe und akzeptiere es. Wir lieben uns!" sagte sie und deutete auf den Ravenclaw. Das andere Mädchen sah auch ziemlich durcheinander aus. Emma blickte sie an und dann wieder den Ravenclaw. "Wer ist dieses Flittchen?" fragte sie ihn sauer. "Was?" fragte er und sah Luca und Emma an. "Wer seid ihr eigentlich?" "Jetzt tu nicht so blöd. Hast du die letzte Nacht schon vergessen? War ich nur eine von vielen für dich? Und ich dachte du liebst mich!" sagte Emma und ihre Stimme klang den Tränen nahe. Sie liebte es einfach nur Leute zu verarschen. "Ich dich lieben? Ich kenn dich doch nichtmal."
Das wurde ja immer besser. Mal sehen was Luca noch aus dieser Situation machen würde. Emma wartete ab, und konzentrierte sich darauf, nicht loszulachen.

"Ihr habt was?!" polterte ich sofort los und fixierte den Ravenclaw mit meinem Blick. "Wie kannst du es wagen!!" Ich holte aus und schlug vor Wut gegen einen Baum. Ein Krachen war zu hören und der Baum kippte um. Ich stierte den Kerl an und biss die Zähne zusammen.

Und dann krachte es laut, die Ravenclawtussi schrie auf, und der Baum kippte langsam um, und fiel auf den Boden. Immer wieder beeindruckend was für Kräfte Luca hatte. Emma sah ihn an, und legte eine Hand auf seine Brust. "Beruhige dich." sagte sie zu ihm und sah dann wieder zum Ravenclaw. "Es ist besser wenn ihr jetzt geht." sagte sie und tat so als wären alle in einer großen Gefahr. "Wenn du lieber son Flittchen hast als mich, dann bist du selbst Schuld." sagte sie zum Typen. "Ich bleib doch lieber bei meinem Freund, der is wenigstens ein ganzer Mann." meinte sie noch frech, gab Luca einen "leidenschaftlichen" Kuss und stellte sich dann neben ihm. Der Ravenclaw sah sie entsetzt an. Sein Mund stand leicht offen. "Ihr seid ja alle krank." sagte nun das Mädchen und lief davon, was den Ravenclaw dazu brachte noch entsetzter zu schauen. "Komm Babe." sagte Emma und zog Luca mit sich. Sie musste so sehr lachen, dass sie es nicht eine Sekunde länger hätte verbergen können...

Ich atmete tief durch als sie ihre Hand auf meine Brust legte, starrte aber trotzdem den Ravenclaw aus morddurstigen Augen an. Als Emma mir dann den Kuss gab, schlang ich demonstrativ die Arme um sie, um ihm ja klar zu machen dass sie zu mir gehörte. Erst als die beiden weg waren, fing ein unterdrückter Lachanfall an, meinen ganzen Körper zu schütteln. Ich vergewisserte mich,dass sie ausser Höhrweite waren, dann fing ich an lauthals zu lachen. "Babe?" prustete ich und konnte dann nichts mehr sagen

Emma bekam gerade noch mit wie der Junge seiner Freundin hinterherlief und versuchte ihr klar zu machen dass alles nicht stimmte. Dann konnte sie nicht mehr und sank vor lachen auf den Boden. "Oh man Luca, das war einfach nur zu gut." sagte sie und hielt sich den Bauch vor lachen. Es dauerte bis sie sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte. "Ja, natürlich Babe, was hätte ich sagen sollen, Schnuckelchen?" fragte Emma und grinste noch immer. "Hast du gesehen wie der Typ ausgeschaut hat, als du gegen den Baum gehaun hast?" fragte sie. Solche Aktionen warn immer die besten wenn sie mit Luca unterwegs war. Klar gingen sie nicht oft soweit, sich sogar zu küssen, auch wenn Luca ungefähr der beste Küsser war, denn Emma kannte, aber es musste schließlich überzeugent wirken.

"Aber hallo!" prustete ich und liess mich auf den Boden sinken. "Aber die Idee mit dem Kuss ist genial. Der Blick von ihm....schade dass man den nicht abspeichern kann" überlegte ich und schüttelte den Kopf

Emma drehte ihren Kopf kurz zu Luca, der nun neben ihr auf dem Boden lag. "Ich musste das einfach machen, entschuldige, aber das hat die gesamte Sache noch perfekt gemacht. Ich hätte ihn am liebsten Fotografiert." sagte Emma grinsend. Es war einfach mal wieder eine typische Luca-Emma Aktion gewesen, und Emma hoffte, dass es noch sehr Viele von denen geben würde. Bei dem Kuss hatte Emma für zwei Sekunden vergessen, dass es um den Streich ging, es war was Besonderes, ihn zu küssen.. aber Luca war ja auch eine besondere Person.

"Och...ich hatte da kein Problem mit" sagte ich grinsend und musste lachen. Welcher Junge in meinem Alter störte sich daran wenn er geküsst wurde? Und das auch noch von so einer hübschen jungen Frau wie Emma?

Als Luca dann meinte, er hätte kein Problem mit dem Kuss gehabt, musste Emma auch lachen. "War ja klar." sagte sie und wurde dann aber ein wenig ernster. "Sind wir normal?" fragte sie dann auf einmal und sah in den Himmel. "Was wir einfach so machen nur um anderen Leuten nen Streich zu spielen..." meinte sie und wusste auf einmal nicht wirklich was sie von solche Aktionen halten sollte, obwohl sie es eigentlich lustig fand.

"Wir? Normal? Die Frage ist jetzt nicht ernstgemeint oder?" fragte ich sie und musste lachen. Nein, Emma und ich waren sowas von nicht normal, wir waren richtig unnormal

Emma sah Luca eine Weile schweigend an. Was wohl in seinem Kopf vorging? "Luca, im Ernst mal." sagte Emma. Sie liebte es wenn sie rumspaßten, aber andersrum brauchte sie mal eine ernste Meinung ihres besten Freundes. "Muss ich nicht langsam erwachsen werden? Die Schule ernst nehmen? Meinst du wir benehmen uns unserem alter entsprechend?" wollte sie wissen und seufzte einmal. "Bella ist so viel erwachsener als ich, sie kümmert sich um Dad, und sie hat immer den ganzen Haushalt geschmissen. Ich war der wilde Wirbelwind, den ganzen Tag draußen und ich hab nie Verantwortung übernommen." sagte Emma und dachte an ihre Schwester. UNd dann war da noch die dritte Schwester, die Verschollene. Bella glaubte immernoch felsenfest daran, dass sie lebte, aber Emma war da realistischer. Sie war nicht mehr auf dieser Welt.

"Ich weiss nicht.. Aber immerhin sind wir noch lange genug erwachsen.. Und ich finde es gut, dass du so bist wie du bist. Ich mag den Wirbelwind. Ich mag es dass du nicht allzuviel rumgrübelst. Dass du spontan bist." sagte ich und umarmte sie leicht.

Sie konnten noch lange genug erwachsen sein, da hatte Luca vollkommen recht. Emma lehnte sich ein wenig bei ihm an, und war still. Egal was war, Luca schaffte es beinahe immer sie zu beruhigen. Aber er war ihr bester Freund, das musste er auch können. Dennoch fehlte EMma irgendwas im Leben. Wenn sie solche Menschen sah wie die Ravenclaws am See, oder auch andere Paare in HOgwarts, dann musste sie darüber nachdenken dass irgendwann auch sie mal einen Freund finden musste. Die Jungs die bislang geschafft hatten, in ihr Leben zu treten, waren auch genauso schnell wieder draußen. Alles irgendwelche Freaks, und immer verglich Emma jeden mit Luca. Keiner konnte mit ihm mithalten. Aber irgendwann musste einer das schaffen. §Was gibts sonst so Neues?" fragte sie Luca, vielleicht hatte er noch was zu erzählen was sie interessierte..